OK, also mein Energieversorger und Netzbetreiber Wels Strom hat meinen nicht ganz so smarten Iskra MT-174 durch einen „wirklich“ smarten Siemens IM350 ersetzt. Nicht nur den Iskra, sondern auch meinen zweiten dummen Ferraris-Zähler für die Wärmepumpe. Bei der Installation durch die Fachkraft vom E-Werk fiel mir auf, dass auch der Siemens eine optische Schnittstelle hat, wie der Iskra. Also, sollte es ja kein Problem sein, den neuen Zähler auf ähnliche Weise auszulesen. Jedoch stellte sich heraus, dass die optische Schnittstelle nicht für Kunden freigeschaltet ist, sondern nur die RJ12-Schnittstelle an der Unterseite des Gerätes.
Nach kurzer duckduckgo.com-Recherche bin ich auf dieses Forum gestoßen:
https://www.photovoltaikforum.com/thread/139837-siemens-im350/?pageNo=1
Hiermit ein herzlicher Dank an die Teilnehmer des Forums für Vorarbeit, ohne die es um einiges schwieriger geworden wäre. Aber zunächst musste ich mir erst die richtige Hardware basteln, damit ich die Zählerstände auch wirklich auslesen konnte. Zunächst musste ich mir entsprechende Teile bestellen.
Sämtliche Links zu bestellten Teilen stellen keine Kaufempfehlung dar. Es gibt sicher auch andere Modelle von anderen Händlern, mit denen man das gewünschte erreichen kann. Ich habe mich halt hierfür entschieden.
RJ12-Kabel mit Steckern:
https://www.amazon.de/gp/product/B000VMZHG4/ref=ppx_yo_dt_b_search_asin_title?ie=UTF8&psc=1
Seriell-USB-Konverter:
https://www.reichelt.de/usb-2-0-konverter-seriell-ttl-6-offene-kabelenden-1-8m-5v–delock-83116-p120573.html?CCOUNTRY=445&LANGUAGE=de
Als „Bauanleitung“ habe ich das hier verwendet:
https://www.photovoltaikforum.com/core/attachment/103207-kundenschnittstelle-converter-pdf/

Also drei Adern vom RJ12-Kabel mit dem Konverter verbinden und einem Widerstand dazwischen. Sollte, auch für mich als Nichtlöter, kein Problem sein. Voilá, Version 1 war fertig:

Ich las zwar vorher im Forum, dass man die Eingangswerte invertieren muss, dachte aber, dass das auch softwaretechnisch gehen sollte. Zumindest merkte das auch ein Teilnehmer im Forum an. Tja, es geht vielleicht mit einem Arduino, aber leider nicht mit Python auf einem Raspberry Pi. Somit erhielt ich zwar schöne Bytes im Konsolenfenster, aber die falschen.
Was anderes gibt es auch noch zu beachten: Man muss vorher im Online-Kundenportal von der EWW (https://mein.eww.at) die Kundenschnittstelle freischalten und den Schlüssel für den Datenstrom, welcher verschlüsselt aus der RJ12-Kundenschnittstelle kommt, abholen.

Aber zurück zur Hardware: Jetzt mache ich es richtig(er). Dazu brauche ich wieder ein paar neue Teile:
PCB-Schraubklemmen:
https://www.amazon.de/gp/product/B08L77HFFQ/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o03_s00?ie=UTF8&psc=1
Kunstoffgehäuse:
https://www.amazon.de/gp/product/B019GFLNV4/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o03_s00?ie=UTF8&psc=1
Lochrasterplatinen:
https://www.amazon.de/gp/product/B00HJ6AERW/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o02_s00?ie=UTF8&psc=1
Widerstände und einen Transistor hatte ich noch zu Hause. Danach in Fritzing einen Plan erstellt:

Lotkolben an und Version 2 sah dann so aus:

Leider lieferte dieses Konstrukt nicht das erwünschte Ergebnis: Es kamen zwar Daten an, aber unvollständig und in unregelmäßigen Abständen.
Es half alles nichts, also los ging es mit Version 3: Es fiel mir ein, dass im Forum ein User seine Schnittstelle mit einem IC-Inverter gebaut hat.
Im Nachhinein betrachtet, braucht man wohl keinen 6-fach, aber das war genau der Inverter, welchen der Kollege im Forum verwendet hat.
Einen neuen Schaltplan erstellt:

Das Meiste von der Platine wieder runtergelötet und den Inverter eingebaut. PIN1 und PIN6 vom RJ12-Kabel müssen meines Erachtens nicht verbunden werden. Auf alle Fälle funktionierte es bei mir auch ohne.

Die Hardware funktionierte also soweit. Aber wie kommen die Daten jetzt am Rasbperry Pi an bzw. wie werden die Daten entschlüsselt? Auch hier wieder mein Dank an die Vorreiter, welche dieses Python-Skript entwickelt haben:
https://gitlab.com/astrnad/szreader
Die Konfigdatei szreader.config muss natürlich vorher entsprechend angepasst werden. Hier trägt man auch den Schlüssel von der EWW ein:

Ich habe mich für die Ausgabe in eine Datei entschieden:

Die Daten werden dann durch eine wirre Kombination von Shell-Skript, Python, SQLite-Datenbank, PHP, HTML, JavaScript und CSS visualisiert:

Der Wert für die Erzeugung wird, wie im Jahre 2014 beschrieben, vom SMA-Wechselrichter geholt: SMA-Wechselrichter und Raspberry Pi
Was kommt als nächstes? Nochmals die selbe Schaltung für den zweiten Siemens IM350 bauen, welcher die Wärmepumpe ausliest.